Im Januar steht eine Aufgabe recht weit oben auf meiner To-Do-Liste: Bestehenden Content – das heißt vor allem Blogartikel – aktualisieren und optimieren!
Das gilt vor allem für Artikel bei der Toolkiste. Tools haben es so an sich, dass sie ständig weiterentwickelt werden, auf einmal ganz anders aussehen, neue Funktionen dazukommen oder sich die Preise verändern.
Einmal geschrieben, muss so ein Artikel also regelmäßig aktualisiert werden – einfach die Jahreszahl auszutauschen und überall „2024“ reinzuschreiben reicht in dem Fall aber definitiv nicht aus :)
In diesem Artikel stell ich dir den Prozess vor, den ich dazu genutzt hab (und immer noch nutze – während ich das hier schreibe, bin ich noch lange nicht fertig, haha).
Drei Tools gibt’s, die in diesem Prozess zum Einsatz kommen:
- NeuronWriter* (relativ neue Entdeckung als günstigere Alternative zu Surfer SEO und hier sogar als Lifetime-Deal erhältlich – super gut, ich hab den Gold-Plan)
- Google Search Console (ein Muss, wenn du SEO machst)
- SE Ranking* (teste ich im Moment als SEO-Allzweckwaffe, sieht bisher ganz gut aus)
Schauen wir uns doch mal die einzelnen Schritte an, die ich für die Content-Optimierung so mache!
Bevor es losgeht: Prioritäten setzen
Stand jetzt hab ich bei der Toolkiste 73 Artikel veröffentlicht. Die könnte ich jetzt natürlich einfach alle der Reihe nach durchgehen – mach ich aber nicht; ich wollte lieber mit denen starten, die am relevantesten sind.
Unter „relevant“ versteh ich in dem Fall: Artikel, die mir gerade schon ordentlich Traffic bringen. Das soll natürlich weiterhin so bleiben (und im besten Fall ansteigen), deswegen ist es wichtig, dass diese Artikel inhaltlich aktuell sind.
Also hab ich in mein Analytics-Tool geschaut (ich nutze Fathom*, deutlich cooler als Google Analytics) und die 20 Artikel rausgeschrieben, die 2023 den meisten Traffic hatten. Easy!
Damit war also schon mal klar, mit welchen Artikeln ich im Januar starte.
Der Plan ist, mir jeden Monat ein paar weitere vorzunehmen. Content-Optimierung ist meiner Meinung nach nämlich nix, was man einmal macht und dann ist es gut, sondern eher sowas wie ein laufendes To do.
Mit dieser Liste ausgestattet ging’s also in den Optimierungsprozess. Den schauen wir uns beispielhaft anhand meines Notion-Guides an.
Schritt 1: In der Google Search Console checken, für welche Keywords der Artikel rankt
Die Google Search Console ist deswegen so ein wichtiges SEO-Tool, weil du nur hier wirklich die genauen Daten von Google kriegst. Aus dem Grund hab ich hier geschaut, für welche Keywords der Artikel rankt.
Beim Notion-Guide sind das insgesamt 494 Keywords.
Und wie du hier bei der kleinen Auswahl gut sehen kannst, rankt der Artikel in den letzten 3 Monaten für viele davon auf den Positionen 5 bis 10:
Das ist mega gut – das zeigt mir nämlich zwei Dinge:
- Der Artikel wird von Google für diese Keywords als relevant angesehen
- Er ist jetzt schon unter meinen 20 meistaufgerufenen Artikeln des letzten Jahres, obwohl noch so viel Potenzial besteht – wenn ich für mehr Keywords in die Top 3 komme, könnte ich die Aufrufe wahrscheinlich mindestens verdoppeln
Sogar für das Brand-Keyword „notion“ bin ich fast auf der ersten Seite. SE Ranking zeigt dafür ein monatliches Suchvolumen von 110.000 an – davon ein paar Klicks abzukriegen, wär natürlich nice. ????
Also bin ich im ersten Schritt hingegangen und hab mir die Keywords rausgeschrieben, auf die ich den Artikel gerne weiter optimieren möchte. Das waren in diesem Fall ungefähr 20, auf die ich den Fokus legen wollte.
Schritt 2: Den Artikel in NeuronWriter anlegen
Jetzt kommt NeuronWriter ins Spiel. Du hast hier im Prinzip zwei Möglichkeiten: Neue Artikel schreiben oder aber bestehende Artikel optimieren – jeweils basierend auf den aktuellen Suchergebnissen und den entsprechenden Vorschlägen, wie dein Artikel zu dem Thema aussehen sollte.
Ich hab also eine neue „Query“ angelegt, die Option „Optimize Content“ gewählt und das Fenster mit allen Daten ausgefüllt:
Wichtig ist hier, die Advanced Settings einmal zu öffnen und ganz unten die zusätzlichen Keywords, die die Search Console ausgespuckt hat, einzufügen.
Dann klickst du auf Start und lässt NeuronWriter seine Analyse durchführen.
Bevor du in den Editor kommst, wählst du jetzt erst noch die Konkurrenz-Websites aus, die NeuronWriter als Referenz für die Vorschläge nehmen soll. Das sind standardmäßig die aktuellen Top 10 bei Google, du kannst aber noch mehr Seiten dazunehmen oder welche ausschließen (YouTube-Videos nehm ich z.B. raus).
Im Editor angekommen, kannst du mit einem Klick deinen bestehenden Artikel importieren – praktisch, du hast ja schon Content, den du jetzt optimieren willst.
Und damit kann’s dann jetzt auch losgehen!
Schritt 3: Content mit NeuronWriter optimieren
NeuronWriter nutzt NLP und macht dir unter anderem – basierend auf den ausgewählten Konkurrenzseiten – Vorschläge, welche Begriffe du noch in deinen Artikel einbauen kannst.
Bei der Optimierung siehst du so z.B., welche Themenbereiche noch fehlen oder (in meinem Fall) auf welche Features ich noch eingehen kann!
Es gibt Vorschläge für Begriffe in den Überschriften und im Text selbst. Ich starte immer mit den Überschriften („terms in headings“), danach kommt der restliche Artikel („terms in article“).
Je mehr Vorschläge du in den Text einbaust, desto höher steigt der sog. Content Score für den Artikel.
Theoretisch geht dieser Content Score bis 100; es muss aber nicht dein Ziel sein, diese 100 wirklich auch zu erreichen. Ich befürchte, dann wär der Artikel nämlich überhaupt nicht mehr gut lesbar, sondern nur noch voll mit irgendwelchen Ausdrücken und Formulierungen, die gar nicht zueinander passen.
Das ist natürlich das Wichtigste: Bei all den Vorschlägen sollte die Lesbarkeit des Artikels immer im Vordergrund stehen! Es geht nach wie vor darum, den bestmöglichen Artikel für deine Leser:innen zu schreiben.
Bei meinem fertig optimierten Notion-Guide sah das am Ende so aus:
Mit einem Content-Score von 86 bin ich also über den empfohlenen 82. 72% der vorgeschlagenen „terms“ hab ich eingebaut, und die Länge ist mit über 3.700 Wörtern auch weit über der Empfehlung.
Neben dem Inhalt des Artikels kannst du auch Meta-Titel und -Beschreibung mit NeuronWriter optimieren. Auch hierfür werden dir Begriffe vorgeschlagen, die die Konkurrenz häufig verwendet.
Wichtig zu beachten: NeuronWriter kann, wie so viele andere SEO-Tools auch, nicht erkennen, dass es sich bspw. bei „Notion-Anleitung“ (mit Bindestrich) einfach um die korrekte deutsche Schreibweise des Keywords „Notion Anleitung“ handelt. Google erkennt, dass es das gleiche ist, du musst deswegen den Bindestrich nicht weglassen.
Tipp: Ein FAQ nutzen, um fehlende Begriffe einzubauen
Manche Vorschläge, die NeuronWriter dir macht, lassen sich einfach nicht passend in den bestehenden Artikel einbauen? Dann versuch’s mal mit einem FAQ.
Das find ich eine sehr nützliche Methode, um einzelne Themen oder Fragen nochmal kurz aufzugreifen.
Vielleicht fallen dir einzelne Fragen schon basierend auf den vorgeschlagenen Begriffen ein; zusätzlich kannst du aber im Reiter „Outline“ auch mal die „Questions“ aufrufen und schauen, welche Fragen die Konkurrenz so in ihre Artikel eingebaut hat:
Nicht alle hier angezeigten Fragen sind immer brauchbar, aber das ein oder andere kann man sich hier durchaus rausziehen.
Schritt 4: Den Artikel inhaltlich aktualisieren
Neben der reinen NLP-basierten SEO-Optimierung mit NeuronWriter ist es an der Stelle natürlich auch wichtig – wie ich anfangs schon erwähnt hab – den Artikel allgemein auf Aktualität zu checken.
Das bedeutet bei mir konkret:
- Sind die im Artikel angezeigten Preise für ein Tool noch aktuell?
- Gibt es neue Features, die ich noch gar nicht erwähnt hab?
- Wurden Features gestrichen, stehen aber noch im Artikel?
- Sind die Screenshots noch aktuell oder sieht alles mittlerweile ganz anders aus?
- Hab ich vielleicht sogar meine Meinung zu einem Tool geändert?
Dieser Schritt kann je nach Tool sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, vor allem wenn ich bspw. alle Bilder und Screenshots neu machen muss.
Dafür hab ich festgestellt, kann ich mich mit sowas wirklich abheben – die Mühe machen sich nämlich nicht alle!
Schritt 5: Die Änderungen in WordPress übertragen
Abgesehen vom Thema Bilder und Screenshots mache ich die komplette Aktualisierung, auch inhaltlich, erstmal in NeuronWriter. Wenn der Artikel fertig ist, muss er dann natürlich noch in WordPress aktualisiert werden.
In der Theorie hat NeuronWriter auch eine Funktion, den Text aus dem Content-Editor nach WordPress zu exportieren – das hat bei mir bisher allerdings noch nicht funktioniert (und bei vielen anderen auch nicht, wie ich dem Internet entnehmen konnte).
Ich hoffe, irgendwann wird das so funktionieren; bis dahin übertrage ich die Änderungen manuell.
Schritt 6: Keyword-Rankings mit SE Ranking checken
Zuletzt füge ich alle Keywords, die ich zu Beginn in der Google Search Console für die Optimierung ausgewählt hab, in den Ranktracker bei SE Ranking ein.
(Alternative hierzu: Der SERP Watcher, der in der Mangools Suite enthalten ist! Nutze ich aktuell auch noch für 1-2 Projekte.)
Ich will ja schließlich wissen, ob die Aktualisierung auch was gebracht hat :)
In SE Ranking erstelle ich Gruppen für die einzelnen Tools. Das macht’s übersichtlicher, als wenn ich eine lange, durcheinandergewürfelte Keywordliste hätte.
So sieht er also aus, mein derzeitiger Prozess, mit dem ich meine Artikel bei der Toolkiste aktualisiere! Noch kann ich natürlich keine wirklichen Ergebnisse zeigen, damit würd ich mal ein paar Wochen abwarten.
Rein vom Gefühl her funktioniert dieser Prozess für mich aber gerade sehr gut.
Dadurch, dass ich NeuronWriter im Lifetime-Deal* gekauft hab (lies: als Einmalzahlung) und somit keine laufenden Kosten hab, ist eh der Druck ein bisschen raus.