In einer Strategiestunde neulich hat mich eine Kundin gefragt: Sollte ich direkt mit einer Freebie Bibliothek starten oder lieber erstmal ein einzelnes Freebie anbieten?
Und ich dachte, das nehme ich mal zum Anlass, um etwas detaillierter über das Modell einer solchen Bibliothek zu sprechen!
Selber habe ich damit nämlich auch schon ziemlich viele Erfahrungen gesammelt und zeige dir jetzt mal, was genau eine Freebie Bibliothek eigentlich ist, wie du sie einsetzen kannst und vor allem: Wann es Sinn macht, sie zu nutzen – und wann nicht.
Ich liebe es, so detailliert in diese strategischen Fragen einzutauchen. Du kannst übrigens auch jederzeit eine Strategiestunde bei mir buchen, wenn du bei solchen Fragen mal einen Blick von außen haben möchtest! Mehr dazu hier.
Nochmal kurz zu Freebies allgemein
Um uns kurz auf den gleichen Stand zu bringen, einfach damit wir über das gleiche sprechen: Mit Freebie meine ich immer das, was ich Besucher*innen meiner Website als gratis Dankeschön anbiete, wenn sie sich für den Newsletter anmelden.
Hier wird also quasi die E-Mail-Adresse gegen ein kleines Geschenk getauscht! Das soll ganz einfach den Reiz erhöhen, sich für einen Newsletter anzumelden.
So ein Freebie kann alles Mögliche sein: eine Checkliste, ein Arbeitsblatt, ein längeres eBook, eine Challenge und eben auch eine Freebie Bibliothek.
Mehr zu Freebies an sich kannst du hier im ausführlichen Freebie Guide nachlesen!
Wir widmen uns jetzt der Bibliothek.
Was genau ist eine Freebie Bibliothek?
Gerade habe ich von Checklisten, Arbeitsblättern und eBooks gesprochen – sie haben alle eins gemeinsam: Es sind einzelne Dateien, die man sich herunterladen kann.
Normalerweise erhält man also nach der Anmeldung einen Link, über den die einzelne PDF Datei heruntergeladen werden kann.
Im Gegensatz dazu ist eine Freebie Bibliothek allerdings nichts, was man sich im Ganzen runterlädt. Stattdessen ist es ein geschützter Bereich auf der Website, in dem sich gleich mehrere solcher Dateien befinden!
Hier können sich die Leser*innen also quasi aussuchen, was genau sie haben möchten.
Du hast hier also zwei Möglichkeiten:
- deine einzelnen Freebies, die du gerade vielleicht schon hast (auch, wenn sie zu unterschiedlichen Themen sind) in einer Bibliothek sammeln und diese als Ganzes bewerben
- eine extra Freebie Bibliothek zu einem spezifischen Thema erstellen, wo dann die Inhalte alle zueinander passen bzw. aufeinander abgestimmt sind
Welche Variante ist sinnvoller?
Reden wir nicht lange drumherum: Ich würde dir nur zu einer Freebie Bibliothek raten, wenn du die zweite Variante anwenden kannst! Du hast also ein konkretes Thema, zu dem du mehrere zusammengehörige Dateien sammeln kannst.
So haben wir es auch bei Punktkariert gemacht: Das Thema des Blogs ist Bullet Journaling. In der Bibliothek haben wir mehrere einzelne Bullet Journal Vorlagen (jeweils eine PDF Seite) zum Download gesammelt!
So sah das dann aus:
Hier konnte sich dann also jede*r die Vorlagen raussuchen, die am besten passten.
Die Inhalte waren insgesamt also aufeinander abgestimmt, und man konnte wie in einer richtigen Bibliothek stöbern und wählen, was einen am meisten interessiert.
Die Vorlagen als einzelne Freebies anzubieten, hätte wiederum gar keinen Sinn gemacht. Wer gibt schon seine E-Mail-Adresse her für eine einzelne PDF Vorlage?
Der wichtigste Punkt hierbei: Es hat für unser Marketing, für unsere Angebote keine große Rolle gespielt, welche der Vorlagen sich eine Leserin heruntergeladen hat!
Das ist nämlich total entscheidend jetzt: Du kannst deine Freebies auch hervorragend dafür nutzen, um deine E-Mail-Liste zu segmentieren.
Segmentierung über Freebies
Wie sieht das genau aus? Wenn du ein Freebie zum Thema „37 kreative Bullet Journal Ideen“ hast und eines über „Journaling und Meditation in der Morgenroutine“, dann spricht das ggf. ganz andere Menschen an. Auch deine bezahlten Angebote beziehen sich dann vielleicht eher auf das eine kreative Thema, und sind für die, die sich für Meditation & Co. interessieren, gar nicht so relevant.
Es würde also nicht so viel Sinn machen, dein Produkt oder Angebot einfach an ALLE zu verschicken.
Und für dich ist es daher natürlich total interessant und wichtig, zu wissen, wer was heruntergeladen hat, damit du nur relevante Inhalte schicken kannst. Also z.B. aufbauende Blogartikel, die in eine ähnliche Richtung gehen usw., und irgendwann dann auch dein bezahltes Angebot!
Wenn du alle deine Freebies aber in einer Bibliothek hast sieht du nicht direkt, wer was herunterlädt und das wäre in diesem Fall definitiv ein Nachteil.
Meine Kundin aus der Strategiestunde vom Anfang hat übrigens auch ein kreatives Thema: Sie bietet in ihrer Bibliothek jetzt Pinsel für ProCreate auf dem iPad an. Das ist relativ ähnlich wie mein Bullet Journal-Beispiel und daher ist eine Freebie Bibliothek hier auch super geeignet!
Tatsächlich hat das Freebie Angebot insgesamt so gut gepasst, dass sie nach den ersten 24 Stunden, in denen man sich zu ihrem Newsletter anmelden konnte, direkt 116 (!) Anmeldungen hatte. Und das ohne eine riesengroße Reichweite!
Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert :)
Wie setzt man eine Freebie Bibliothek technisch um?
Es klingt auf den ersten Blick vielleicht kompliziert und technisch eher aufwändig, so eine Bibliothek anzubieten, tatsächlich kann man das aber wirklich recht simpel umsetzen!
Ich empfehle dir, dafür eine passwortgeschützte Seite in WordPress anzulegen. Das Passwort legst du über die QuickEdit Einstellungen fest:
Diese Seite kannst du dann z.B. mit dem kostenlosen Pagebuilder Elementor gestalten, sodass sie auch wirklich ansprechend und übersichtlich aussieht!
In der Willkommensmail nach der Anmeldung verschickst du dann den Link zur Seite und das Passwort, sodass neue Abonnent*innen direkt reinschauen können.
Wichtig: Du legst das Passwort für die Seite fest, das ist allgemeingültig und kann nicht individuell geändert werden! Schreib das am besten direkt in der Mail dazu, und auch dass deine Leser*innen das Passwort gleich abspeichern sollen.
Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass das sonst zu viel Verwirrung führen kann :)
Fazit: Freebie Bibliothek – ja oder nein?
Für mich ist eine Bibliothek ein super spannendes Freebie Modell, das mir in den letzten Jahren eine fünfstellige Anzahl an Newsletter Abonnent*innen gebracht hat – das kann also wirklich super funktionieren!
Trotzdem ist diese Variante, wie du ja jetzt weißt, nicht für jedes Thema und jede Seite geeignet.
Wenn du mehrere Themen behandelst bzw. diese teilweise einfach auch recht weit auseinandergehen, oder du z.B. Anfänger genauso wie Fortgeschrittene abholen möchtest, nutz deine Freebies lieber gleich auch dafür, deine E-Mail-Liste zu segmentieren.
Wäre das Modell einer Freebie Bibliothek auch etwas für dich? Schreib gerne in die Kommentare, was du davon hältst, ich freu mich von dir zu hören!
Herzlichen Dank für diesen Artikel. Genau danach habe ich gesucht. Zusammen mit dem Opt-In-Formular im Blogartikel finde ich es eine super Kombi. Bin gerade zu einem neuen Fan geworden. ?
Freut mich, dass der Artikel dir gefällt! :)